Qigong

Auszug aus dem über 2.000 Jahre alten Seidentuch von Mawangdui mit Qigong-Übungen

Qigong (氣功 bzw. 气功) bezeichnet allgemein Übungen zur Kultivierung der Lebensenergie Qi. Wörtlich übersetzt bedeutet es so viel wie „Intensive Arbeit mit Qi“ – im weiteren Sinne könnte man also auch das gesamte Tai Chi als Qigong bezeichnen.

Im engeren Sinn sind in der Regel Übungen gemeint, die man einzeln mit einer gewissen Wiederholungszahl ausführt. Dabei aktiviert man bestimmte Körperbereiche wie beispielsweise Herz, Lunge oder Nieren. Längere Bewegungssequenzen gibt es auch (z. B. das Wildgans-Qigong), sie sind aber eher die Ausnahme.

Die positiven Wirkungen einer regelmäßigen Praxis auf die Gesundheit sind in zahlreichen internationalen Studien nachgewiesen worden.

Man unterscheidet allgemein zwei Arten: Mit Bewegung (dong gong 動功) und stilles Qigong (jing gong 静功).

Mit Bewegung (dong gong 動功)

Die Übungen in Bewegung sind in der Regel jeweils für sich abgeschlossene Bewegungsabläufe, die man einzeln oder in Kombination mit anderen Übungen praktiziert. Man benötigt wenig Raum, die Bewegungsabläufe sind eher einfach gehalten und aktivieren spezielle Körperbereiche.
Die Praxis dieser alten chinesischen Bewegungskunst (älterer Name: daoyin 導引) geht weit in die Geschichte zurück, so wurde Anfang der 1970-er Jahre bei archäologischen Grabungen in Mawangdui (Provinz Hunan) ein über 2.000 Jahre altes Seidentuch entdeckt, das 44 verschiedene Übungen zeigt.

Stilles Qigong (jing gong 静功)

Beim stillen Qigong gibt es nur minimale Bewegungen: Man nimmt eine bestimmte Körperhaltung ein und versucht in dieser Haltung zu entspannen. Diese Art des Übens nennt man auch „Stehen wie ein Pfahl“ (zhan zhuang 站桩). Dabei darf der Körper aber nicht fest werden, sondern man lässt Anspannungen jeglicher Art los und leitet sie ab. Diese Praxis wird anfangs meist als sehr intensiv empfunden und fünf Minuten Übungszeit reichen aus. Mit regelmäßiger Übung sind im Laufe der Zeit auch längere Standzeiten möglich und man fühlt sich innerlich leicht und frisch.

Qigong im Unterricht

Bei den Tai Chi-Kursen dienen die Übungen in Bewegung zum Aufwärmen am Anfang der Stunde, auch das stille Stehen ist ein grundlegender Bestandteil im Unterricht.

Für ausschließlich am Qigong Interessierte bietet sich dieser Kurs in Bonn-Oberkassel an.

Mehr Informationen zur Geschichte und verschiedenen Einflüssen finden Sie hier auf Wikipedia.